Durchführung und Erfolgsaussichten einer Wurzelkanalbehandlung
Das Ziel einer endodontischen Behandlungsmaßnahme ist der langfristige Erhalt Ihres natürlichen Zahnes. Sie wird notwendig, wenn der „Nerv“ des Zahnes (Pulpa) entzündet oder bereits abgestorben ist. In den häufigsten Fällen erkrankt ein Zahn durch Kariesbakterien, aber auch Unfälle können die Ursache sein. Die Folge ist eine Entzündung des Kanalsystems im Inneren des Zahnes. Dies äußert sich häufig in Schmerzen, kann aber auch völlig unbemerkt geschehen und zufällig im Röntgenbild oder beim Kältetest entdeckt werden. Bei der Wurzelkanalbehandlung handelt es sich meist um den letzten Versuch, den erkrankten Zahn zu erhalten. Liegen schwierige anatomische Gegebenheiten vor oder muss eine Wurzelkanalbehandlung wiederholt (revidiert) werden, kann es bei einer konventionellen Behandlungsmethode immer wieder Misserfolge geben. Eine langfristig erfolgreiche Behandlung benötigt spezielle Instrumente, Wissen und Erfahrung.
Welches Ziel verfolgt eine Wurzelkanalbehandlung?
Zuerst einmal die Beseitigung bzw. die Vermeidung von Schmerzen. Langfristig steht der Erhalt Ihres natürlichen Zahns im Vordergrund. Dies geschieht durch Entfernen von Bakterien und infiziertem Gewebe aus dem Zahn,
Abklingen der Entzündung im umgebenden Kieferknochen,
Vermeidung einer erneuten Infektion.
Die Erfolgsaussichten liegen bei einer Erstbehandlung bei etwa 90%, bei einer Revision bei nur noch ca.75%.
Wie lange dauert eine Behandlung?
Die Behandlung umfasst mehrere Sitzungen. Damit die Behandlung möglichst schmerzfrei ist, wird der Zahn anästhesiert. Über weitere Maßnahmen werden Sie nach eingehender Untersuchung umfassend informiert.
Welche anderen Möglichkeiten gibt es?
Die Alternative zur Wurzelkanalbehandlung ist die Entfernung des Zahnes.
Wie läuft eine Wurzelkanalbehandlung ab?
Zur Beurteilung der Anatomie Ihres Wurzelkanalsystems wird eine strahlungsarme digitale Röntgenaufnahme angefertigt. Damit die Behandlung möglichst schmerzlos verlaufen kann, wird der Zahn anästhesiert. Mit Hilfe spezieller flexibler Instrumente und der Lupenbrille werden die Wurzelkanäle gereinigt, unterstützt durch die gezielte Anwendung von Wechselspülungen und Ultraschall. Im Anschluss an diese Desinfektion des gesamten Hohlraumsystems im Zahn erfolgt die dreidimensionale Wurzelkanalfüllung. Um das Zahninnere vor einer Wiederbesiedelung mit Bakterien zu schützen, werden die oberen Abschnitte der Wurzelkanäle sowie der gesamte Zugangsbereich adhäsiv mit lichthärtendem Kunststoff verschlossen und zeitnah eine dichte und funktionelle Neuversorgung des Zahnes zum Beispiel mit einer Krone angestrebt.